Roy Ayers
US-amerikanischer Vibraphonist, Keyboarder, Sänger des Funk-Jazz
10.9.1940-4.3.2025
Wie bei manch anderen Instrumentalkolleg:innen stand auch bei Roy Ayers Lionel Hampton als Inspirationsquelle am Beginn der Laufbahn. Dieser soll dem Fünfjährigen ein Satz Schlägel geschenkt haben. Dennoch war Ayers zunächst als Posaunist im Geschäft, bevor er mit 17 Jahren an das Vibraphon wechselte. Roy Ayers war Mitglied jener Herbie Mann - Gruppe, die das legendäre Rockjazz-Album "Memphis Underground" (Atlantic, 1969) mit Mann an der Flöte und den Gitarristen Larry Coryell und Sonny Sharrock heraus brachte. Damit war das musikalische Terrain eingezäunt, in dem Ayers sich inskünftig bewegen würde. Vor allem mit seiner Gruppe Roy Ayers Ubiquity feierte er in den 70er Jahren grosse Erfolge und platzierte 1976 u.a. den Hit "Everybody Loves The Sunshine" für mehrere Wochen in den US-Charts. Später arbeitete er mit dem nigerianischen Saxophonisten Fela Anikulapo Kuti zusammen, mit dem er auch das Label "Uno Melodic Records" auf den Markt brachte. In der Hip-Hop Szene war er ebenfalls gefragt, so dass seine Musik des Öfteren gesampelt wurde (ha).
Barre Phillips
US-amerikanischer Bassist des Avantgarde Jazz
27.10.1934-28.12.2024
Auch Barre Phillips war ein Pendler zwischen musikalischen Kategorien, der auch bei den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Leonard Bernstein Solist war. Schon früh, im Oktober 1970 war er erstmals Gast in Willisau als Miglied der Gruppe "The Trio", die sich noch aus dem britischen Multiinstrumentalisten John Surman (bar,ss, bcl) und dem Schlagzeuger Stu Martin zusammensetzte. Es folgten nicht weniger als elf weitere Willisauer Gastspiele in verschiedenen Besetzungen, wie etwa der Gruppe "Ambush" des Altsaxophonisten Charlie Mariano (März 1972) oder dem "London Jazz Composer's Orchestra" des Basskollegen Barry Guy (April 1987 und September 1991 mit Irène Schweizer). Mit bereits 83 Jahren war er letztmals am Jazz Festival Willisau 2017 im Trio "Demierre-Leimgruber-Phillips" zu hören und zu sehen, was aufzeigt, dass Phillips gewiss eine besondere Beziehung zum Ort und Anlass hatte. Es zeigt aber auch eindrücklich, dass er sich in vielerlei Kontexten zurecht fand und dadurch zu einem gefragten und anregenden Partner wurde. (ha)
Zakir Hussain
Indischer Tabla-Spieler
9.3.1951-15.12.2024
Nein, ein Jazzmusiker im engeren Sinne war der aus Bombay (heute Mumbai) stammende Musiker nicht. Dennoch soll ihm hier ein Platz eingeräumt werden, denn seine Offenheit in viele musikalische Richtungen machten ihn zu einem modellhaften Weltmusiker, obwohl er von sich behauptete, zu 80% indische Klassik zu spielen. Da man den Jazz inzwischen auch zu einer Weltmusikgattung zählen darf, die ihrerseits Einflüsse aus allen Ecken der Welt aufsaugt, hat hier auch die filigrane Kunst des Tabla-Spiels Eingang gefunden. Der Name Zakir Hussains ist eng mit jenem des britischen Gitarristen John McLaughlin verbunden, mit dem er 1973 die Gruppe "Shakti" (sanskrit für "weibliche Urkraft des Universums" im Hinduismus) gründete und die bis zum 50-jährigen Jubiläum 2023 immer mal wieder zusammen fand. Im Wesentlichen war "Shakti" zwar mit indischem Personal und ebensolchem Instrumentarium ausgestattet, die Beteiligten verstanden es aber, Stilelemente aus anderen Musikkulturen und insbesondere dem Jazz aufzunehmen. Hussain selbst verfügte über das Privileg, in seinem Vater, dem Tabla-Meister Alla Rhaka ein Vorbild zu haben, das ihn bald in die Nähe des grossen Sitar-Spielers Ravi Shankar führte. Aber Hussains Vielseitigkeit stiess hierbei nicht an ihre Grenzen, denn er arbeitete neben weiteren Jazzmusikern wie den Saxophonisten John Handy und Pharoah Sanders auch mit Pop/Rockgrössen wie Jack Bruce oder Van Morrison, sowie Meistern der neueren Klassik wie dem Cellisten Yo-Yo Ma oder dem Kronos-Streichquartett zusammen (ha).
Martial Solal
Französischer Pianist des Modern Jazz
23.8.1927-12.12.2024
Der im damals noch französischen Algier geborene Solal wurde ab den 50er Jahren, nachdem er sich in Paris niedergelassen hatte, bald zum bekanntesten französischen Jazzpianisten. Er fungierte als Hauspianist im "Club St. Germain" und hatte dadurch Gelegenheit zusammen mit vielen residenten und durchreisenden US-Musikern, denen Paris ohnehin ans Herz gewachsen war, zu spielen. Gleichzeitig leitete er eine Big Band und komponierte unter anderem die Filmmusik zu Jean-Lud Godards ikonischem Nouvelle Vague Film "A bout de souffle" ("Ausser Atem" 1959, mit Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo).
Solal konzertierte bis 2019, wobei ihm seine brillante Technik nie abhanden kam. Hörte man ihn spielen, konnte man dem Fluss seiner muskalischen Ideen, die er in ungeahnter Schnelligkeit aneinander reihte, kaum folgen. Nach eigenem Bekunden legte er jeweils zu Beginn einer Performance seine Hände auf die Tasten und war selbst gespannt, wohin die Reise gehen würde; gemäss dem Motto: No Risk, no Fun (ha).
Mike Müller
Der Profifotograf Mike Müller war langjähriger Präsident des Jazzclubs Uster>>>.
* 23.11.1940 - † 01.11.2024
Roy Haynes
US-amerikanischer Schlagzeuger des zeitgenössischen Jazz
13.3.1925-12.11.2024
Mit Roy Haynes verlässt eine weitere legendäre Figur des Jazz diesen Planeten. Er hat praktisch die ganze Strecke des Jazz ab 1945 als gefragter Drummer abgeschritten und war noch bis ins hohe Alter aktiv. Hier eine Liste seiner Beteiligungen aufzuführen, würde den vorliegenden Rahmen bei weitem sprengen. Um einen Eindruck zu gewinnen, konsultiere man die Liste der Tonträger im Archiv des SJO.
Schon in der Frühzeit des Bebop hatte er mit den damaligen Grössen kooperiert. Bemerkenswert ist seine Mitwirlung auf dem bekannten Oliver Nelson-Album "The Blues And The Abstract Truth" mit u.a. Eric Dolphy as, fl und Bill Evans p (Impulse, 1961). Später ist er auch bei John Coltrane in dessen "klassischem" Quartett (z.B. "Selflessness Featuring My Favorite Things", Impulse 1963) eingesprungen, wenn Elvin Jones wieder einmal behördlich wegen Drogenbesitzes unabkömmlich war. Roy Haynes leitete selbst viele Gruppen, die jeweils jüngeren Kollegen wiederum als Karrierestartrampe dienten. Aus der Haynes Familie gingen auch der Sohn, Trompeter, Kornettist und Komponist Graham Haynes und der Enkel Marcus Gilmore, der ebenfalls Drummer ist, hervor.
Roy Haynes ist in kürzester Zeit am eigenartig hüpfenden Snaredrumming zu erkennen. Von seinem Spiel ging ebenso viel Energie wie Einfallsreichtum aus (ha).
Lou Donaldson
US-amerikanischer Altsaxofonist des Soul Jazz
1.11.1926-9.11.2024
Als Charlie "Bird" Parker 1955 starb, tauchte der Name Lou Donaldson des öfteren auf, wenn es um die Nachfolge des grossen Bird ging. Bald bot ihm Alfred Lion einen Plattenvertrag bei "Blue Note" an, unter dem er einen grossen Teil seiner Studioalben einspielte. Er war 1954 Mitglied des "Art Blakey Quintets", dem auch Clifford Brown tp und Horace Silver p angehörten. Diese Gruppe war sozusagen der Prototyp der späteren "Jazz Messengers" und machte die legendäre "Live" Aufnahme für Blue Note: "A Night at Birdland", einer Platte, die den Hardbop popularisierte. Später bog Donadson in Richtung Soul Jazz ab, wo er wiederum für "Blue Note" unter anderem mit den Hammond-Organisten Jimmy Smith und Dr. Lonnie Smith arbeitete. Bekannt wurde das Album "Alligator Bogaloo" von 1967, auf dem neben Dr. Lonnie Smith auch ein junger Gitarrist erschien, der später unter den Fittichen von Quincy Jones eine grosse Karriere machen sollte: George Benson.
Lou Donaldson arbeitete bis ins hohe Alter "live" und war der älteste noch lebende Vertreter aus der "klassischen" Blue-Note Zeit. (ha)
Quincy Jones
US-amerikanischer Trompeter, Bandleader, Arrangeur, Komponist und Musikproduzent
14.3.1933-3.11.2024
Quincy Jones ist wahrscheinlich den meisten Musikkonsumierenden als Produzent bekannt. Er ging schon als knapp 20-jähriger Trompeter mit der Lionel Hampton Big Band auf Europa-Tournee, in deren Rahmen sie 1953 auch in Basel auftrat (Swiss Radio Days, Vol. 17&18, TCB 2172 / 2182, The Montreux Label).
Seine unzähligen Erfolge, die er als Komponist von Filmmusik, sowie als Produzent in Gestalt von Grammys und Emmys eingesammelt hat, bedürfen hier nicht näherer Ausführung. Zu einem Oscar hat es zwar nicht gereicht, wohl aber 2024 noch zu einem Ehrenoscar für sein Lebenswerk.
Mit der Schweiz war er insbesondere durch seine Freundschaft mit Claude Nobs und der künstlerischen Leitung des "Montreux Jazz Festivals" in den 90er Jahren verbunden.
Zu Beginn der 60er Jahre leitete er eine namhafte Big Band, die auch in der Schweiz gastierte (Swiss Radio Days Vol.1, TCB 2012 The Montreux Label) und aus der später viele Grössen hervorgingen. (ha)
Benny Golson
US-amerikanischer Tenorsaxophonist/Komponist des Hardbop
29.1.1929-21.9.2024
Zwei Wegmarken in Benny Golsons Jazzleben bleiben in Erinnerung: Zum einen bildete er als Tenorist mit dem Trompeter Lee Morgan die Frontline bei "Art Blakey's Jazz Messengers", deren musikalischer Direktor er zugleich war. Zum anderen war er zusammen mit seinem Longtime-Buddy, dem Trompeter/Flügelhornisten Art Farmer, Co-Leiter des nach ihnen benannten "Art Farmer-Benny Golson Jazztets".
Gewiss eignet sich das von ihm geprägte Messenger Album "Moanin' " (Blue Note, 1958) als exzellente Hardbop Referenz, bei dem von den sechs Titeln nicht weniger als vier von Golson stammen: "Are You Real?", "Along Came Betty", "The Drum Thunder Miniature Suite" sowie "Blues March". Dazu das Titelstück "Moanin' " des souligen Pianisten Bobby Timmons und zur Abrundung ein Arlen-Mercer Song aus dem Great American Songbook: "Come Rain or Come Shine".
Darauf ging die Karriere in Richtung des obgenannten Jazztets, das an der Bläserfront mit der Posaunenstimme Curtis Fullers noch an Farbe gewann. Am Piano nahm ein junger Musiker Platz, der später im klassischen Quartett von Golsons Freund John Coltrane von sich reden machen würde: McCoy Tyner. Der etwas unfreundliche Titel einer weiteren Golson-Komposition mag für diese Gruppe stehen: "Killer Joe".
Nun stand ein Abstecher an die Westküste an, wo sich Hollywood befindet und reichlich Bedarf an Musik für Film und TV besteht. Für einen begabten Komponisten/Arrangeur wie Golson eine Verlockung. Dann ab 1970 rief ihn der Jazz wieder in die Szene zurück, wo er bis in die späten Jahre unzählige Sessions als Leader und Sideman absolvierte. Als Komponist und Arrangeur hatte er in seinem Lehrer Tadd Dameron ein gewichtiges Vorbild. Als Saxophonist waren es die Granden Ben Webster und Coleman Hawkins, die Golson in die Moderne leiteten, wo er mit warmem Ton und spielerischer Eleganz seine Phrasen durch die vielfach eigenen Stücke steuerte. Da konnte der Hardbop schon mal etwas von seiner Härte verlieren. Benny Golson verbrachte einige Jahre unbeachtet in Friedrichshafen am Bodensee, was zeigen mag, dass sich Jazzgrössen nicht unbedingt medialer Belagerung erwehren müssen (ha).
Caterina Valente
Italienische Sängerin, Entertainerin
14.1.1931-9.9.2024
Ja was war sie denn nun eigentlich? Eine Jazz- oder Schlagersängerin, die fröhliche Stimme des deutschen "Wirtschaftswunders", eine Tänzerin, eine Gitarristin, eine Schauspielerin, oder schlicht, eine Entertainerin? Aus einer Zirkusfamilie herkommend, müsste es eigentlich letzteres sein. Jedenfalls ist in diesem Umfeld eine Mehrfachbegabung von Vorteil. Die hatte "die Valente" in reichem Mass, auch was Sprachen anbelangte, denn sie sang in nicht weniger als neun Sprachen, von denen sie sechs sprach. Manchmal sind die Talente eben etwas ungerecht verteilt, so dass Caterina Valente aus dem ihr mitgegebenen Angebot nach Bedarf auswählen konnte. Darunter war eben auch der Jazz, wenngleich nur wenige, denen ihr Name ein Begriff ist, um diese Facette in Valentes Schaffen wissen. Besonders der Bossa Nova hatte es ihr angetan. Doch auch mit der übermächtigen Ella Fitzgerald durfte sie sich zum Duett treffen. Und wo Ella ist, kann Louis "Satchmo" Armstrong nicht weit sein. Und wenn schon einmal singende Trompeter mitmachen, warum dann nicht auch ein schönes Duett mit Chet Baker zum Besten geben. Wurde hinter ihr auf der Bühne gar das Count Basie Orchestra als Antriebsgenerator aufgefahren, liess sie es ganz schön swingen. Die Nische Jazz hat sie künstlerisch nur gelegentlich bewohnt, aber irgendwann liess sie es dann ohnehin gut sein und lebte schliesslich ein zurückgezogenes Leben im Tessin (ha).
Sérgio Mendes
Brasilianischer Pianist/Komponist des Brazil Jazz
11.2.1941-5.9.2024
Dass Musik auch ab und zu Fröhlichkeit verströmen kann, war bei Sérgio Mendes Programm, wenngleich sich die Sinne von Jazzpuristen bei dieser Namensnennung im Jazz-Kontext verdüstern könnten. Die Umstände seines Erfolges waren jedoch nicht zuletzt auf die Dunkelheit zurückzuführen, die ab 1964 mit der Militärdiktatur sein Heimatland überzog. Jedenfalls trieb sie den Musiker aus dem Land ins US-Exil, obwohl er in Brasilien mit João Gilberto und Antônio Carlos Jobim zu den Stars des eben entstandenen Bossa Nova gehörte. Einmal in den USA angekommen nahmen auch der Altsaxophonist Cannonball Adderley oder der Flötist Herbie Mann bei ihren Bossa-Ausflügen die pianistische Unterstützung Mendes' in Anspruch. Mit seiner Gruppe "Brasil '66" konnte er dann grosse, auch kommerziell lukrative Erfolge feiern, wobei insbesondere der Jorge Ben-Titel "Mas Que Nada" zu einem Ohrwurm geriet. Dieser schafft es bis heute regelmässig ins Radioprogramm von SRF1, ohne die sich dort versammelnde, schon etwas ältere Höhrerschaft allzu sehr zu vergraulen. Als Pianist erinnerte Sérgio Mendes bisweilen an Horace Silver, was ja insofern kein Zufall ist, als auch dieser mit seinen süffigen Kompositionen inklusive pianistisch perkussiver Grundierung ein breiteres Publikum erreichte (ha).
Makaya Ntshoko
Südafrikanischer Schlagzeuger des Modern Jazz
29.10.1939-27.8.2024
Makya Ntshoko konnte man zur Schweizer Jazzszene zählen, denn schon ab 1962 war er in der Schweiz, vornehmlich im legendären Zürcher Club "Africana", zu hören, wo er als Mitglied des Trios seines Landmannes Dollar Brand (p),dem späteren Abdullah Ibrahim, am Schlagzeug sass. Mit diesem war er schon 1958 in Kapstadt aufgetreten, bevor er bei den "Jazz Epistles" des Trompeters Hugh Masekela einstieg und die Schallplatte "Verse1", aufnahm. Dies war ein erstes und seltenes Dokument einer schwarzen Gruppe, die Modern Jazz im damaligen Apartheid-Staat spielte. Dieser Staat vertrieb bekanntlich viele Künstler ins Exil, die dann in Europa und den USA ihre Kunst vorführen konnten. Im Fall Makayas ist insbesondere der Auftritt beim 1. Jazzfestival Willisau vom 30. August 1975 in einem Quartett mit John Tchicai (as), Irène Schweizer (p) und Buschi Niebergall (b) zu einem historischen Ereignis geworden. Ausgehend von seinem späteren Lebensmittelpunkt in Basel leuchtete er mit seiner eigenen Gruppe "Makaya and the Tsotsis" (Heinz Sauer ts, Bob Degen p, Isla Eckinger b) und später dem Trio "Where's Afrca" mit Omri Ziegele (as) und Irène Schweizer (p) nachhaltig in die hiesige Szene hinein. (ha)
Russell Malone
US-amerikanischer Gitarrist des Modern Jazz
8.11.1963-23.8.2024
Weder war Russ Malone ein Kreischgitarrist aus der Rockgilde, noch ein Gitarrenakrobat der "Gitarrero"- Klasse. Er fand eher die leiseren Töne und stand weniger für flinkfingrige Saitenakrobatik. Dafür war er als einfühlsamer Begleiter von grossen, aber im Ansatz doch sehr verschiedenen Sängerinnen wie Diana Krall oder Dianne Reeves, beliebt. Er zeichnete sich als Solist durch den Swing aus, den andere ab und zu einer überzogenen Virtuosität opfern. Den Swing schöpfte er tief aus aus der Tradition, die seine Vorgängerkollegen, wie etwa Kenny Burrell oder Grant Green begründet hatten. Er spielte gern in Trios, die noch im früher häufigen Format mit Bass und Piano auftraten. Zur Erinnerung höre man in die grossartigen Aufnahmen im Trio des Meisterbassisten Ron Carter in Zusammenarbeit mit den Pianisten Mulgrew Miller oder später Donald Vega hinein (ha).
John Mayall
Britischer Bluesmusiker 00
29.11.1933-22.7.2024
Viele Karrieren von berühmten Rock-Musikern begannen in den Bands von John Mayall, der indes selber kaum deren Populariät erreichte. Es mag daran liegen, dass er nie von seiner geraden Linie abwich und wenig Konzessionen in Richtung Kommerz machte. Dennoch reizte er das Blues-Genre bis an die Grenzen aus; jedoch eher als Forscher. Er selber war eine Entdeckung einer weiteren britischen Blues-Legende: Alexis Korner. Mayalls Band "The Bluesbreakers" spielte oft im Londer Club "The Marquee" in wechselnder Besetzung, wo eben diese Berühmtheiten zeitweilig ihren Platz hatten. So etwa Eric Clapton (Cream), Peter Green, John McVie (Fleetwood Mac) oder Mick Taylor (Rolling Stones). Mayall pflegte bis fast am Schluss seines Lebens eine kaum erlahmende Bühnenpräsenz, die sich zuletzt auf den Raum Los Angeles beschränkte, wo er seit 1969 lebte. (ha)
Irène Schweizer
Schweizer Pianistin des Avantgarde Jazz
2.06.1941-16.07.2024
Sie war eine Schweizer Pianistin und Schlagzeugerin, die zu den Begründern des europäischen Free Jazz zählt.
Mehr >>>